S.M.A.R.T.e Ziele? Am A.R. hängt der Hammer!
Emotionen und Komplexität: Das wirklich smarte Ziel

Spezifisch, messbar und terminiert sollen Ziele also sein. Sowie: Attraktiv und realistisch. Bei Agile Acting sind wir uns sicher: Während S.M.T.e Ziele wirklich leicht zu formulieren sind, sind wirklich entscheidenden Komponenten das A.R.! Denn bei der Frage nach Attraktivität und Realismus kommt alles ins Spiel, was Gruppen die Würze verleiht: Emotionen, Unsicherheit, Komplexität. Schon für eine einzelne Person ist es häufig schwierig zu bestimmen, ob ein Gegenstand attraktiv ist oder ob es realistisch ist anzunehmen, dass dieser Gegenstand erreichbar wäre.

Und gibt es nicht ohnehin auch andere moderne Ansätze, wie OKR, die gerade fordern, dass Ziele eben nicht vor allem realistisch sind, sondern über jede Grenze hinaus ragen? Verhindert dann nicht möglicherweise die Forderung nach Realismus die Ambition? Und was ist denn nun genau attraktiv? Hängt das nicht davon ab, von welchem Standpunkt man etwas betrachtet, und ist das damit nicht höchst individuell und von den Umgebungsbedingungen des Standpunktes abhängig? Während die Einhaltung von SMT jederzeit von einer mittelmäßigen KI überprüft werden kann, sind AR unbedingt von Menschen in ihren jeweiligen Kontexten zu beurteilen.

Aggression der Passivität: Wenn Diskussionen im Verborgenen scheitern

Wenn man dies aber noch mit der Dynamik einer Gruppe potenziert und ernst meint, dann ist die Diskussion schnell nicht mehr zu moderieren. Je nach Machtstruktur und Vertrautheit der Gruppe behilft sie sich dann entweder damit, dass mehrere Ziele nacheinander formuliert werden, die alle Interessen der Gruppenmitglieder berücksichtigen, sich aber gegenseitig ausschließen oder schwächen. Oder ein größerer Teil der Gruppe verstummt und gibt sich dem Geschehen hin. Ist man Freund von Frontalentscheidungen, kann man damit sehr zufrieden sein, wird allerdings in den meisten Fällen feststellen, dass die Bearbeitung der S.M.A.R.T.en Ziele dann gar nicht mehr vorangeht. Man lernt dann recht aktiv, was passive Aggression der nicht Gehörten ist.

Gemeinsam gestalten: Ein Prozess, der verbindet

Unsere Antwort auf diese Situation lautet: Handeln, nicht reden! In unseren handlungszentrierten Formaten ist es den verschiedenen Charakteren einer Gruppe möglich, sich in einen Gestaltungsprozess einzubringen. Gleichzeitig reduziert es die Gefahr von zu langen Redeanteilen. Am Ende entsteht nicht nur ein wirklich kollaboratives Gruppenergebnis, sondern auch ein gemeinsam durchlebter Prozess, auf dem man wiederum in Zukunft aufbauen kann.
Was unterscheidet diesen Ansatz von den gängigen Methoden? Vor allem der Fokus auf das Tun: Anstatt in Diskussionen festzustecken, erlaubt das Probehandeln in einem geschützten Rahmen – der „erweiterten Realität“, der Surplus Reality der Bühne – die Exploration von Ideen und Konflikten. Dadurch können die Gruppenteilnehmenden nicht nur unterschiedliche Perspektiven einnehmen, sondern auch ausprobieren, was passiert, wenn sie bestimmte Ziele oder Vorgehensweisen verfolgen. Das ermöglicht Erkenntnisse, die durch rein diskursives Aushandeln niemals so greifbar werden könnten.
Ein weiterer Vorteil ist die Dynamik, die dadurch in Gruppenprozessen entsteht. Gerade die Dimensionen von Attraktivität und Realismus, die auf den ersten Blick so subjektiv und schwer greifbar erscheinen, lassen sich durch das gemeinsame Handeln und Erleben konkretisieren. Wie fühlt es sich an, ein Ziel zu verfolgen? Wie verändert sich die Wahrnehmung von Attraktivität oder Realismus, wenn man sich aktiv auf den Weg macht, anstatt nur darüber zu sprechen?
In unseren Workshops beobachten wir oft, wie Gruppen durch diesen Ansatz ein tiefes Verständnis füreinander entwickeln – nicht nur für die Inhalte, sondern auch für die individuellen Sichtweisen und Bedürfnisse. Das Ergebnis: keine faulen Kompromisse, sondern ein tragfähiges, gemeinsames Ziel. Und genau das macht den Unterschied aus, wenn es darum geht, nachhaltige Veränderungen zu schaffen und echte Kollaboration zu leben.
Unsere Einladung an dich: Probier es aus! Lass dich überraschen, wie viel Potenzial in deiner Gruppe steckt, wenn ihr gemeinsam handelt, statt nur zu diskutieren. Ziele müssen nicht perfekt sein – aber sie sollten echt sein. Und diese Echtheit entsteht im Handeln.

Wie kann man mehr darüber erfahren und es ausprobieren?

Lust auf mehr? Individuelle Anpassungen sind für den Bereich Organisationsentwicklung, für gesellschaftliche und politische Reflexion, Gruppensupervisionen oder Selbsterfahrung gleichermaßen möglich. Zusammen mit dir erarbeiten wir den jeweils passenden Ansatz – wie wir es in vielen anderen Workshops bereits getan haben.

Kontaktiere uns für mehr Informationen und aktuelle Termine: info@agile-acting.com